Erste Hilfe rettet Leben: Alleine in Oberösterreich kam es 2020 zu 549 Alpinunfällen. Credit: ÖRK/Thomas Holly-Kellner
Ab in die Ferien! Egal, ob alpine Berglandschaften, Sommerfrische am Alpensee oder ein Entspannungsurlaub in einer der vielen Traumgegenden Österreichs. Immer mehr Reisewillige verbringen ihren Sommerurlaub in der Heimat. Vorsicht! Wanderunfälle, Zeckenbisse und Sonnenbrände können die Ferienlaune trüben.
Österreich hat viel zu bieten und ist für viele Menschen „das“ Ferienland: Trotzdem ist Vorsicht geboten. Laut „Österreichischem Kuratorium für Alpine Sicherheit“ kam es im Vorjahr alleine in Oberösterreich zu 549 Alpinunfällen - der Großteil passierte beim Wandern und Bergsteigen. Immer wieder spielt Übermüdung eine große Rolle und kann in vielen Fällen zu einem Kollaps führen. „Hervorgerufen wird dieser Zustand durch einen plötzlichen Blutdruckabfall und Sauerstoffmangel im Gehirn“ verrät Stefan Schendl-Friedrich, Bezirkslehrsanitäter des Roten Kreuzes Braunau. Wie können wir helfen? Die betroffene Person ansprechen: Wenn diese reagiert, Beine hochlagern. So kommt der Kreislauf in Schwung. Wenn nach kurzer Zeit keine Besserung eintritt, Notruf (144) absetzen.
Erste Hilfe bei Sonnenstich
Wenn Urlauber zu viel Zeit in der prallen Sonne verbringen, ist ein Sonnenstich oft unvermeidbar. Typische Anzeichen sind Kopfweh, Übelkeit, ein hochroter Kopf, Fieber, Schwindel und Schüttelfrost. „Bei diesen Warnsignalen muss sofort gehandelt werden. Bringen Sie Betroffene in den kühlen Schatten. Wichtig ist, den Kopf und Oberkörper der Person erhöht zu lagern. Legen Sie zur Kühlung feuchte Tücher auf Stirn und Oberkörper. Wenn nach kurzer Zeit keine Besserung eintritt, holen Sie Hilfe“, erklärt der Bezirkslehrsanitäter. Eine Kopfbedeckung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr helfen, dass es erst gar nicht so weit kommt.
Hilfreiche Hausmittel gegen Sonnenbrände
Leichte Sonnenbrände kann man einfach selbst behandeln. „Feuchte Tücher kühlen die betroffenen Stellen und lindern die Schmerzen. Neben Hausmittel wie Milch- oder Topfenwickel helfen auch feuchtigkeitsspendende Lotionen. Achten Sie auch darauf, ausreichend zu trinken!“, empfiehlt Aichinger. Eltern sollten besonders achtsam sein, da Kinderhaut empfindlicher ist: „Sonnenbrände bei Babys und Kleinkindern soll auf jeden Fall ein Arzt untersuchen, unabhängig vom Schweregrad.“ Das gilt auch für Erwachsene, wenn Blasen auftreten. „Der Gang ins Solarium schützt nicht vor Sonnenbränden. Meiden Sie stattdessen die Sonne in den Mittagsstunden, suchen Sie Schatten und tragen Sie mehrmals täglich Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor auf“, so Schendl-Friedrich.
Zecke samt Kopf entfernen
Experten sind sich einig, dass 2021 ein Zeckenjahr wird. Die kleinen Krabbler können die Erreger der Viruserkrankung FSME
(Frühsommer-Meningoenzephalitis) und der Borreliose (bakterielle Erkrankung) übertragen. „Am besten ist, die Zecke vorsichtig mit einer Pinzette, Zeckenkarte oder Zeckenzange zu entfernen und
dabei darauf zu achten, dass das Tier samt Beißwerkzeugen entfernt wird", sagt Schendl-Friedrich. Bildet sich in Folge ein roter Kreis um die Bissstelle, soll man einen Arzt aufsuchen. Gegen das
FSME-Virus hilft impfen. Bei sofortiger Behandlung mit Antibiotika ist Borelliose gut heilbar. Deshalb ist es ratsam, den Körper nach Waldspaziergängen und nach Aufenthalten im Freien auf Zecken
abzusuchen.
Gemeinsam gegen Corona
Abstand halten, testen, impfen: Obwohl die Neuinfektionen täglich zurückgehen, bleibt das Thema Corona-Virus weiter aktuell. Aktivitäten an der frischen Luft, sowie das Einhalten der Abstands- und Hygienemaßnahmen helfen, das Virus einzudämmen. „Nehmen Sie das Angebot einer Impfung wahr“, appelliert Rot Kreuz Bezirksgeschäftsleiter Herbert Markler. Alle Daten deuten darauf hin, dass die Impfung wirksam und extrem sicher ist. „Vorübergehende Nebenwirkungen sind möglich. Die vom Virus ausgehende Gefahr ist jedoch viel höher.“ Das OÖ. Rote Kreuz empfiehlt, auch Jugendliche und Kinder zu impfen - sobald die Impfung für sie zugelassen ist. Um gut durch den Sommer und sicher ins neue Schuljahr zu starten, ist es zusätzlich notwendig, das Testangebot in der Nähe zu nutzen. Relevante Eltern-Infos, um mit dem Nachwuchs sicher durch die Ferien zu kommen, gibt es in 10 Sprachen auf www.gemeinsam-lesen.at/corona
Betreutes Reisen: Urlaubsfreuden mit Sicherheitsnetz
Urlaubsgenuss trotz altersbedingter Einschränkungen sind Dank des Betreuten Reisens vom OÖ. Roten Kreuz kein Problem. Nach 1,5-jähriger Corona-Pause startete das Betreute Reisen wieder durch. Bewährte Inlandsziele und neue – auf Corona angepasste – Schutzmaßnahmen garantieren bestmögliche Sicherheit. Neben bewährten Reisezielen nach Kärnten, Salzburg, Grado oder Südtirol geht es in dieser Saison erstmals nach Söll am Wilden Kaiser oder zu einem Tagesausflug ins geheimnisvolle Mühlviertel. Ein erfahrenes Team aus diplomiertem Pflegepersonal, Altenfachbetreuern und Rotkreuz-Sanitätern kümmert sich um die Urlauber während der gesamten Reise. Sie geben Sicherheit, fördern die Gemeinschaft und sorgen dafür, dass sich auch Alleinreisende niemals einsam fühlen. Das gesamte Reiseprogramm des Betreuten Reisens finden Sie unter www.roteskreuz.at/ooe oder Sie bestellen es kostenlos per E-Mail reisen@o.roteskreuz.at oder telefonisch unter 0732/ 7644-522.
Die Kombination Hitze und pralle Sonne kann zu einem Sonnenstich führen.
Credit: ÖRK/Thomas Holly-Kellner